Das Wichtigste auf einen Blick
Keller abdichten: Die Grundlagen
Es ist wichtig den Keller gründlich abzudichten, um gefährliche Schäden an der Bausubstanz durch Feuchtigkeit zu verhindern. Die korrekte Abdichtung des Kellers verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und schützt somit vor potenziellen Schäden. Hochwertige Materialien und Werkzeuge sind für die Kellerabdichtung erforderlich, um eine nachhaltige Lösung zu gewährleisten.
Die Wahl des geeigneten Abdichtungsmaterials hängt von den spezifischen Anforderungen und den Umgebungsbedingungen ab. Bitumen, Kunststoffe und Flüssigkunststoffe sind gängige Materialien für die Kellerabdichtung. Selbstheilender Beton ist ein innovatives Material, das Risse bei Kontakt mit Wasser automatisch verschließt.
Geotextile Materialien können die Abdichtungseffizienz und -haltbarkeit verbessern. Egal, ob Sie einen Neubau planen oder einen Altbau sanieren möchten, die richtige Kellerabdichtung sorgt dafür, dass Ihr Keller trocken und sicher bleibt.
Tipp:
Liegt bei Ihnen ein Fall für eine Sanierung oder Renovierung vor? Beide unterscheiden sich mit Blick auf die Zielen und den Umfang der Maßnahmen. Während eine Renovierung hauptsächlich auf ästhetische Verbesserungen abzielt, sollen Sanierungen strukturelle Defizite beheben. In unserem Beitrag "Sanieren, Renovieren, Unterschied: Klar und verständlich erklärt" erfahren Sie mehr zum Thema.
Ursachen für feuchte Kellerwände
Feuchte Kellerwände können verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige häufige Gründe:
- Mängel in der Entwässerung, die dazu führen, dass Wasser ins Gebäude eindringt und die Kellerwände feucht werden.
- Kaputte oder fehlende Fallrohre und Dachrinnen, die zu Feuchtigkeit im Keller führen können.
- Feuchtigkeit, die von oben eindringt, zum Beispiel durch Regenwasser, das nicht richtig abgeleitet wird.
Achtung!
Es ist wichtig, die genauen Ursachen der Belastungen zu identifizieren, um geeignete Maßnahmen zur Behebung des Problems zu ergreifen.
Eine häufige Ursache für nasse Kellerwände ist die Kondensation von warmer Luft an kalten Oberflächen aufgrund von falscher Belüftung. Risse im Mauerwerk sind ein weiterer Faktor, der zu eindringender Feuchtigkeit beitragen kann. Wenn das Erdreich um das Gebäude locker und durchlässig ist, kann nicht-drückendes Grundwasser in den Keller eindringen.
Die Konsequenzen feuchter Kellerwände sind die Bildung von Schimmel, Schädigung des Gebäudes und Gesundheitsrisiken. Es ist wichtig, schnell zu handeln, wenn Feuchtigkeit und Schimmel im Keller auftreten, um die Bausubstanz nicht weiter zu schädigen. Bevor man den Kellerboden saniert, sollte man die aber die genaue Ursache für die Feuchtigkeit ermitteln und einen durchdachten Plan für den Kellerboden Aufbau erstellen.
Methoden zur Kellerabdichtung
Es gibt verschiedene Methoden zur Kellerabdichtung, die je nach Situation und Bedarf eingesetzt werden können. Bei Neubauten zählen die schwarze Wanne, die weiße Wanne und WU-Beton zu den gängigen Verfahren. Die Hausabdichtung aus Bitumen eignet sich besonders für die nachträgliche Kellerabdichtung von Altbauten und ist ein wichtiger Aspekt der Bauwerksabdichtung.
Zur Kellerabdichtung eines undichten Betonkellers können spezifische Verfahren eingesetzt werden. Hier sind die wichtigsten Methoden:
- Eine Horizontalsperre wird notwendig, wenn Wasser von unten ins Mauerwerk eindringt und dient als Hindernis der Wasserausbreitung durch das Mauerwerk.
- Innenabdichtung bietet weniger Aufwand und Kosten, hat jedoch den Nachteil, dass das Mauerwerk feucht bleibt.
- Außenabdichtung ist erfolgreicher und hat den Vorteil, dass sie keine Beeinträchtigung der Innenräume verursacht.
Diese Methoden helfen, die Feuchtigkeit im Keller zu kontrollieren und die Bausubstanz zu schützen.
Es gibt mittlerweile bitumenfreie Kellerabdichtungen, die als moderne Systeme zur Abdichtung dienen. Im Folgenden werden wir die einzelnen Methoden näher betrachten und ihre Vor- und Nachteile erläutern.
Horizontalsperre
Bei der Horizontalsperre wird das Mauerwerk gegen aufsteigende Feuchtigkeit abgedichtet, um Schäden zu verhindern. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn das Erdreich um das Gebäude locker und durchlässig ist. Eine Horizontalsperre kann durch das Einbringen von speziellen Materialien wie PE-Folie oder Injektion von Dichtstoffen in das Mauerwerk erreicht werden.
Die Installation einer Horizontalsperre erfordert präzises Arbeiten und technisches Know-how. Sie bildet eine Barriere gegen Feuchtigkeit, die von unten aufsteigt, und schützt so das Mauerwerk, die Bausubstanz und die Drainage vor Schäden sowie das Mauerwerk.
Tipp:
Das Verfahren der Horizontalsperre ist besonders wichtig bei Altbauten, die oft keine ausreichende Kellerabdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit haben.
Vertikalabdichtung
Eine funktionsfähige Vertikalabdichtung für Keller verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Diese Methode wird in der Regel bei drückendem Wasser angewendet, das von außen gegen die Kellerwände drückt. Der Druck auf die Vertikalsperre ist am größten, je tiefer der Keller im Erdboden liegt.
Die Vertikalabdichtung wird meist mit Bitumendickbeschichtung, Dichtungsschlämme oder speziellen Folien durchgeführt. Diese Materialien werden auf die Außenwände des Kellers aufgetragen und verhindern das Eindringen von Wasser. Eine sorgfältige Vorbereitung der Wände ist dabei unerlässlich, um eine dauerhafte Abdichtung zu gewährleisten.
Innenabdichtung
Eine Innenabdichtung sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine nachträgliche Bauwerksabdichtung des Kellers von außen unmöglich ist. Zuerst muss der alte Putz von der Wand entfernt werden, um die Innenabdichtung vorzubereiten. Nach der Grundierung wird Dichtschlämme aufgetragen, um eine effektive Kellerabdichtung zu gewährleisten.
Nach der Korrektur unebener Stellen wird Sanierputz sowie eine diffusionsoffene Farbe aufgebracht. Wenn die Bodenplatte nicht ausreichend dicht ist, kann dieses Problem in der Regel mit wenig Aufwand behoben werden. Ein ‘Opferputz’ sollte normalerweise alle paar Jahre erneuert werden, um die Wirksamkeit der Abdichtung zu gewährleisten.
Kalkputz ist bei der Innenabdichtung vorteilhaft, da er weich und verformungstolerant ist, was ihn ideal für ältere Gebäude macht. Die Innenabdichtung bietet eine kostengünstige Alternative zur Außenabdichtung, erfordert jedoch regelmäßige Wartung und Kontrolle.
Kellerabdichtung von außen
Das Freilegen der Kellerwände ist der erste Schritt zur Außenabdichtung, um das Mauerwerk zu reinigen und Schäden zu reparieren. Vor der Abdichtung müssen sichtbare Risse und Unebenheiten im Mauerwerk ausgeglichen werden. Nach dem Freilegen der Kelleraußenwände sollte eine Dichtungsschlämme und Bitumen-Dickbeschichtung aufgetragen werden.
Die Dichtschlämme außen sollte gleichmäßig aufgetragen und mindestens zwei bis drei Schichten verwendet werden. Dämmplatten, die auf die Bitumen-Dickbeschichtung gesetzt werden, sollten wasserabweisend und druckbeständig sein.
Eine Außenabdichtung ist die teuerste, aber auch die effektivste Methode zur Kellerabdichtung. Die Außenabdichtung schützt das Mauerwerk langfristig vor Feuchtigkeit und verhindert das Eindringen von Wasser. Diese Methode ist besonders bei Neubauten und stark beanspruchten Gebäuden zu empfehlen, da sie eine dauerhafte und zuverlässige Lösung bietet.

Eine Außenabdichtung schützt Kellerwände langfristig vor Feuchtigkeit und Wasserschäden.
Produkte für die Kellerabdichtung
Moderne Technologien wie sensorbasierte Systeme können Abdichtungsprobleme frühzeitig erkennen. Ein flexibles Abdichtungsmaterial ist die MEM Keller-Innen-Abdichtung, das drückende Feuchtigkeit abweist. Dieses Produkt kann auf diversen Untergründen wie Beton und Estrich angewendet werden.
Die MEM Keller-Innen-Abdichtung ist lösungsmittelfrei und faserverstärkt, was sie umweltfreundlicher macht. Sie eignet sich auch für Nasszellen, bevor Fliesen verlegt werden. Mineralische Dichtungsschlämme und Sanierputze können für die vertikale Innenabdichtung verwendet werden.
Für die Vertikalsperre kommen Flächeninjektion, mineralische Dichtschlämme und verschiedene Wannenarten zum Einsatz. Polymerbitumen oder Elastomerbitumen werden für die Dickbeschichtung verwendet. Kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen (KSK) sind eine empfohlene Lösung. Sie werden speziell zur Abdichtung von feuchtebelasteten Kellern eingesetzt.
Häufige Fehler bei der Kellerabdichtung vermeiden
Regelmäßige Inspektionen der Abdichtungen helfen, kleine Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Eindringende Feuchtigkeit kann zu sichtbaren Problemen wie abblätterndem Putz und Bildung von Schimmel führen. Das Versäumnis, Risse und Fugen vor der Abdichtung zu reparieren, kann die Effektivität der Abdichtungsmaßnahmen erheblich beeinträchtigen.
Eine fachgerechte Ausführung der Abdichtungsarbeiten ist entscheidend, da unsachgemäße Techniken zu einer unzureichenden Abdichtung führen können. Die Verwendung falscher Materialien bei der Abdichtung kann die langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen gefährden. Ein gut durchdachter Plan und die Wahl der richtigen Produkte sind essenziell für den Erfolg der Kellerabdichtung.
Achtung!
Eine unzureichende Wartung der Kellerabdichtung kann dazu führen, dass Schäden übersehen werden, was langfristig kostspielige Reparaturen nach sich zieht.
Kosten der Kellerabdichtung
Die Kosten für die Abdichtung von Kellerwänden beginnen bei etwa 150 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Methode. Bei einer Abdichtung von innen variieren die Kosten zwischen 200 und 240 Euro pro laufendem Meter. Die spezifischen Kosten können je nach gewähltem Abdichtungsverfahren und dem damit verbundenen Aufwand stark variieren.
Zusätzliche Kosten für eine Kellersanierung können rund 5.000 Euro betragen, wenn Wandputz oder Estrich abgedichtet oder erneuert werden müssen. Wichtig sind auch begleitende Kosten wie Erdaushub, die bei der Kalkulation der Gesamtpreise berücksichtigt werden müssen.
Tipps zur Trockenlegung des Kellers
Elektrische Luftentfeuchter im Keller entziehen der Raumluft Feuchtigkeit und sollten regelmäßig kontrolliert werden. Die Verwendung von Ventilatoren kann helfen, die Luftzirkulation zu verbessern und den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Eine effektive Belüftung ist entscheidend, um die Feuchtigkeit im Keller zu reduzieren.
Möbel sollten einige Zentimeter von den Wänden entfernt aufgestellt werden, um die Luftzirkulation zu fördern. Die Trocknungszeit eines feuchten Kellers kann je nach Material und Umfang des Schadens zwischen 14 und 21 Tagen liegen.
Regelmäßige Wartung und Kontrolle sind entscheidend, um zukünftige Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern. Eine Kombination aus verschiedenen Methoden und Produkten kann dabei helfen, den Keller dauerhaft trocken und sicher zu halten.
Häufig gestellte Fragen
1. Was sind die häufigsten Ursachen für feuchte Kellerwände?
2. Welche Methode zur Kellerabdichtung ist am effektivsten?
3. Wie viel kostet eine Kellerabdichtung im Durchschnitt?
4. Welche Produkte sind für die Kellerabdichtung besonders empfehlenswert?
5. Was sind die häufigsten Fehler bei der Kellerabdichtung?
Zusammenfassung
Die Kellerabdichtung ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudepflege. Eine gründliche Analyse der Ursachen für feuchte Kellerwände und die Wahl der richtigen Abdichtungsmethode sind entscheidend für den Erfolg. Ob Horizontalsperre, Vertikalabdichtung oder Innenabdichtung – jede Methode hat ihre spezifischen Vorteile und Anwendungsbereiche.
Die Auswahl der richtigen Produkte und die Vermeidung häufiger Fehler sind ebenfalls von großer Bedeutung. Die Kosten einer Kellerabdichtung können variieren, aber die Investition lohnt sich, um langfristige Schäden und hohe Reparaturkosten zu vermeiden. Gehen Sie die Trockenlegung Ihres Kellers mit den richtigen Tipps und Werkzeugen an und sorgen Sie für ein dauerhaft trockenes und gesundes Zuhause.