Estrich abdichten – Professionelle Lösungen für dauerhaften Feuchteschutz

Aufsteigende Feuchtigkeit kann binnen weniger Jahre kostspielige Bauschäden verursachen. Besonders in Kellern und erdberührenden Bereichen führt ungeschützter Estrich zu Schimmelbildung, Geruchsbelästigung und strukturellen Schäden am gesamten Bodenaufbau. Die Abdichtung der Bodenplatte und des gesamten Aufbaus ist daher von zentraler Bedeutung. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, auf welche Aspekte der professionellen Estrichabdichtung Sie daher unbedingt achten sollten.

Ist der Schaden bei Ihnen bereits eingetreten?
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Warum ist die Abdichtung von Estrich unverzichtbar?

Estrich ohne Abdichtung nimmt kontinuierlich Feuchtigkeit aus dem Untergrund auf und verliert dadurch seine mechanischen Eigenschaften. Häufig kommt es dabei zu Verformungen des Estrichs, die sowohl die Stabilität als auch das Erscheinungsbild des Bodens beeinträchtigen können. Das poröse Material wirkt wie ein Schwamm und transportiert Nässe kapillar nach oben zu den Bodenbelägen. Bereits nach wenigen Monaten zeigen sich erste Schäden an Fliesen, Parkett oder anderen Belägen.

Aufsteigende Feuchtigkeit führt aber nicht nur zu sichtbaren Bauschäden, sondern schafft auch ideale Bedingungen für Schimmelwachstum. In geschlossenen Räumen steigt die Luftfeuchtigkeit dramatisch an, was gesundheitliche Probleme und unangenehme Gerüche zur Folge hat. Besonders kritisch wird die Situation, wenn sich Feuchtigkeit in der Wärmedämmung sammelt und deren Isolationswirkung zunichtemacht.

Eine fachgerechte Estrichabdichtung schützt vor den genannten Feuchtigkeitsschäden über Jahrzehnte. Dabei unterbricht eine professionell ausgeführte Sperrschicht den kapillaren Wassertransport vollständig und sorgt für trockene sowie gesunde Räume. Ebenso zeigen gutachterliche Berechnungen, dass sich Investitionen in hochwertige Abdichtungen bereits nach wenigen Jahren durch vermiedene Sanierungskosten amortisieren.

Achtung! 

Nach der DIN 18533 ist eine Abdichtung bei erdberührenden Bauteilen nicht nur empfohlen, sondern vorgeschrieben. Diese Norm definiert präzise Anforderungen an Materialien, Verarbeitungsqualität und Anschlussdetails. Ohne normgerechte Abdichtung riskieren Bauherren nicht nur Folgeschäden, sondern auch rechtliche Probleme bei späteren Gewährleistungsansprüchen.

Verschiedene Materialien für die Estrichabdichtung

Die Auswahl des passenden Abdichtungsmaterials hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • dem Untergrund,
  • der zu erwartenden Wasserbelastung,
  • den baulichen Gegebenheiten und
  • dem verfügbaren Budget.

Es gibt eine große Auswahl an spezialisierten Produkten für unterschiedliche Bereiche und Anforderungen, die gezielt auf die jeweiligen Bauprojekte abgestimmt sind. Jedes System hat spezifische Eigenschaften und Anwendungsbereiche, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. So gibt es auch je nach Anwendungsfall verschiedene Möglichkeiten der Abdichtung, wie Dampfsperren, chemische Barrieren oder spezielle Estrichmischungen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die verschiedenen Materialien und Ihre Anwendungsfälle auf:

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PE-Folien richtig verlegen

PE-Folien bieten eine kostengünstige Feuchtigkeitssperre mit typischen Stärken von 0,2 bis 0,3 mm. Als Dichtbahnen werden sie häufig zur Abdichtung des Bodens eingesetzt, insbesondere um den Bodenaufbau vor aufsteigender Feuchtigkeit aus dem Erdreich zu schützen. Diese Folien eignen sich besonders für Wohnbereiche und leichte Wasserbelastungen, wo eine grundlegende Dampfsperre ausreicht. Das Material ist flexibel, einfach zu verarbeiten und bietet bei korrekter Verlegung zuverlässigen Schutz gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit.

Wichtig bei der Verarbeitung ist, dass die Überlappung der Bahnen mindestens 10 cm betragen muss und mit wasserdichtem Klebeband oder Dichtband vollständig verklebt wird. Jede noch so kleine Lücke in der Verbindung kann später zu Feuchtigkeitsbrücken führen und die gesamte Abdichtung unwirksam machen. Besondere Vorsicht ist bei Rohrdurchführungen und Ecken geboten, wo zusätzliche Verstärkungsstreifen erforderlich sind.

An den Wänden müssen die Folien mindestens 10 cm, besser 15 cm hochgezogen werden, um eine wannenartige Abdichtung zu schaffen. Dadurch entsteht eine wasserdichte Wanne, die das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Boden und seitlich aus dem Erdreich verhindert und so den gesamten Bodenaufbau sowie die Wandanschlüsse schützt. Der obere Rand wird später durch den Putz oder eine entsprechende Abdeckung geschützt.

Hinweis: 

Der Schutz vor Beschädigungen während der Estrichverlegung ist bei PE-Folien besonders wichtig. Eine Schutzlage aus Vlies oder dünnen Platten verhindert Durchstiche durch Werkzeuge oder scharfe Gegenstände. Selbst kleinste Löcher können die Abdichtungswirkung erheblich beeinträchtigen und sind später nur schwer zu lokalisieren.

Bitumenabdichtung fachgerecht ausführen

Bitumenbahnen bieten eine robuste, homogene Abdichtung für höhere Anforderungen im Keller und anderen stark belasteten Bereichen. Als eine der am häufigsten verwendeten Dichtbahnen im Bauwesen sorgen sie für einen effektiven Schutz gegen Feuchtigkeit. Diese mehrschichtigen Materialien bestehen aus polymermodifiziertem Bitumen mit Trägereinlagen aus Polyester oder Glasvlies. Sie zeichnen sich durch hohe Reißfestigkeit, Beständigkeit gegen Chemikalien und jahrzehntelange Haltbarkeit aus.

Der Haftgrund auf Betonuntergrund ist für optimale Verklebung unerlässlich. Diese Grundierung dringt in die Poren des Betons ein und schafft eine gleichmäßige, staubfreie Oberfläche für die Bahnenverklebung. Ohne ordnungsgemäße Grundierung können sich später Blasen bilden oder die Abdichtung großflächig ablösen.

Die Bahnenüberlappung von 8 bis 10 cm wird mit Heißluft oder speziellen Kaltkleber-Systemen dauerhaft verbunden. Bei der Heißluftmethode verschmelzen die Bitumenschichten miteinander und bilden eine homogene, nahtlose Barriere. Die Verarbeitung bei Temperaturen zwischen 5 °C und 35 °C ist optimal für die Materialeigenschaften und Verarbeitungsqualität.

Vollflächige Verklebung verhindert Wasserwege unter der Abdichtung und ist besonders bei hydrostatischem Druck unerlässlich. Punktuelle oder streifenweise Verklebung kann bei Wassereintritt zu unterwanderten Bereichen führen, die schwer zu sanieren sind. Die komplette Flächenhaftung gewährleistet auch bei extremen Belastungen eine zuverlässige Sperrwirkung, da die Bitumenbahn als effektive Sperre gegen Feuchtigkeit fungiert.

Estrich abdichten_Flüssigabdichtungen für komplexe Geometrien

Bitumenbahnen – langlebiger und robuster Feuchtigkeitsschutz für Keller und stark beanspruchte Bereiche.

Flüssigabdichtungen für komplexe Geometrien

Flüssigabdichtungen eignen sich besonders für komplexe Geometrien und schwer zugängliche Anschlüsse, wo Bahnenabdichtungen an ihre Grenzen stoßen. Diese innovativen Produkte bieten vielseitige Möglichkeiten, um auch bei anspruchsvollen Bauvorhaben eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten. Sie werden in flüssiger Form aufgetragen und härten zu einer nahtlosen, elastischen Membran aus. Sie passen sich perfekt an jede Oberflächenkontur an und bieten höchste Flexibilität bei der Detailausbildung.

Die Anwendung erfolgt typischerweise in mehreren Schichten mit einer Gesamtstärke von 1,5 bis 3 mm. Zwischen den Aufträgen müssen die vom Hersteller vorgegebenen Wartezeiten eingehalten werden, um optimale Haftung und Materialeigenschaften zu gewährleisten. Besonders bei tiefen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit verlängern sich die Trocknungszeiten erheblich.

Rohrdurchführungen und andere Penetrationen lassen sich mit Flüssigfolie besonders sicher abdichten. Spezielle Manschetten oder Formteile werden in die noch feuchte Abdichtung eingearbeitet und schaffen so dauerhafte, bewegungsausgleichende Anschlüsse. Diese Flexibilität ist bei Setzungen oder thermischen Bewegungen von großem Vorteil.

Tipp: 

Die höheren Materialkosten von 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter werden oft durch reduzierte Arbeitszeit und bessere Detailsicherheit kompensiert. Für komplexe Sanierungsprojekte oder hochwertige Neubauten stellen Flüssigabdichtungen oft die wirtschaftlichste Lösung dar.

Dichtschlämme für mineralische Untergründe

Dichtschlämme aus Zement-Basis bieten eine mineralische Abdichtung, die sich besonders für den Innenbereich und die Sanierung alter Gemäuer eignet. Sie ist ideal für stein- und mauerwerksbasierte Untergründe wie Naturstein oder Mauerwerk geeignet. Diese zweikomponentigen Systeme bestehen aus speziellen Zementen, Quarzsanden und Zusatzstoffen, die nach dem Anmischen eine pastöse, streichfähige Masse ergeben.

Die Beschichtung wird typischerweise in zwei Lagen kreuzweise aufgetragen, um eine gleichmäßige Schichtstärke von 2 bis 4 mm zu erreichen. Zwischen den Aufträgen muss die erste Lage angetrocknet, aber noch leicht feucht sein, um optimale Verbindung zu gewährleisten. Die Art der Verarbeitung mit Pinsel, Quast oder Spritztechnik richtet sich nach der Oberflächenbeschaffenheit und den örtlichen Gegebenheiten.

Der große Vorteil von Dichtschlämme liegt in der mineralischen Kompatibilität mit Beton- und Mauerwerkuntergründen. Das System altert gemeinsam mit dem Untergrund und zeigt keine Alterungserscheinungen wie Versprödung oder Ablösungen. Zudem kann direkt auf die ausgehärtete Abdichtung gefliest oder verputzt werden, ohne zusätzliche Trennlagen.

Die Anwendung erfordert allerdings sorgfältige Untergrundvorbereitung und konstante Feuchtigkeit während der Aushärtung. Zu schnelle Trocknung führt zu Rissen und reduzierter Abdichtungswirkung. In kritischen Fällen muss die Oberfläche mehrere Tage feucht gehalten oder sogar nachbehandelt werden.

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Estrich auf verschiedenen Untergründen abdichten

Die Wahl der Abdichtungsmethode hängt maßgeblich vom vorhandenen Untergrund ab. Insbesondere die Bauweise und der mehrschichtige Aufbau der Bodenplatte spielen eine entscheidende Rolle für die Auswahl der geeigneten Abdichtungsmethode. Denn jedes Material stellt spezifische Anforderungen an Haftung, Verträglichkeit und Verarbeitungstechnik. Je nach Beschaffenheit des Bodens und des angrenzenden Erdreichs gibt es verschiedene Möglichkeiten der Abdichtung, die individuell auf die Situation abgestimmt werden müssen.

Eine falsche Systemwahl kann selbst bei korrekter Ausführung zu späteren Problemen führen. Zudem ist der Grund, also die Beschaffenheit des Baugrunds, sowie eine sorgfältige Analyse des Problems vor Beginn der Sanierung besonders wichtig.

Betonbodenplatten und Altbau-Estrich

Betonbodenplatten benötigen immer eine Feuchtigkeitssperre bei Erdkontakt, da selbst hochwertige Betone über die Zeit Feuchtigkeit transportieren. Der Beton muss vollständig ausgetrocknet und von Verschmutzungen befreit sein. Trennmittelreste oder zementäre Dichtschlämme können die Haftung erheblich beeinträchtigen und müssen mechanisch entfernt werden.

Kellerfußböden aus Altbau-Estrich erfordern oft nachträgliche Abdichtungsmaßnahmen, da historische Bauweisen noch keine systematischen Feuchtesperren vorsahen. Hier ist zunächst eine gründliche Analyse der vorhandenen Substanz und der Feuchtigkeitsursachen erforderlich. Oft muss der alte Estrich komplett entfernt und der Untergrund neu aufgebaut werden.

Häufigkeit von Schimmelbefall in Deutschland
Customers served! 0 Mio.
deutsche Wohnungen sind von Schimmelbefall betroffen. 

Herausforderungen bei historischen Untergründen

Ziegel- und Backsteinböden stellen besondere Anforderungen an die Abdichtung. Diese Untergründe sind meist stark saugend und uneben, was eine intensive Grundierung erfordert. Lose Fugen müssen ausgekratzt und neu vermörtelt werden, bevor eine flächige Abdichtung aufgebracht werden kann. Die hohe Alkalität alter Mörtel kann zudem bestimmte Abdichtungsmaterialien angreifen.

Gestampfte Lehmböden in historischen Kellern sind grundsätzlich nicht abdichtungsfähig und müssen komplett erneuert werden. Der Lehm wird vollständig ausgehoben und durch eine Magerbeton-Sauberkeitsschicht ersetzt. Auf diese stabile, ebene Basis kann dann eine normgerechte Abdichtung aufgebracht werden.

Sanierung von beschädigtem Estrich

Risse und Löcher im bestehenden Estrich müssen vor der Abdichtung fachgerecht verschlossen werden, da sich Bewegungen sonst auf die Sperrschicht übertragen. Haarrisse werden aufgeschnitten und mit flexiblen Dichtstoffen gefüllt. Größere Fehlstellen erfordern eine Instandsetzung mit Reparaturmörtel gleicher Festigkeitsklasse. Neben Rissen können durch Feuchtigkeit oder Bewegungen auch Verformungen im Estrich auftreten, die sowohl die mechanische Stabilität als auch das Erscheinungsbild beeinträchtigen.

Lose Estrichbereiche lassen sich durch Klopfprobe oder professionelle Hohlstellenerkundung lokalisieren. Diese Bereiche müssen vollständig entfernt und mit hochwertigem Reparaturmörtel neu ausgegossen werden. Eine nachträgliche Grundierung verbessert die Haftung zwischen Alt- und Neubereich erheblich.

Nach der Instandsetzung wird eine Grundierung für bessere Haftung der Abdichtung aufgetragen. Diese muss vollständig durchgetrocknet sein, bevor die eigentliche Sperrschicht folgt. Bei schwimmender Verlegung des neuen Estrichs wird zusätzlich eine Trennlage über der Abdichtung angeordnet, um Spannungen zu vermeiden.

Estrich abdichten_Fachgerechte Ausführung der Estrichabdichtung

Risse und Löcher im Estrich vor der Abdichtung sorgfältig verschließen – für stabile und dichte Böden

Fachgerechte Ausführung der Estrichabdichtung

Die Qualität der Abdichtung hängt entscheidend von der sorgfältigen Ausführung ab. Selbst hochwertige Materialien nützen nichts, wenn grundlegende Regeln der Verarbeitung missachtet werden. Eine systematische Herangehensweise und kontinuierliche Qualitätskontrolle sind daher unerlässlich.

Vorbereitung und Umsetzung

Der Untergrund muss vor Beginn der Abdichtungsarbeiten vollständig trocken, sauber und tragfähig sein. Feuchtigkeit, Staub oder lose Teile verhindern eine dauerhafte Verbindung zwischen Abdichtung und Untergrund. Eine Reinigung mit Industriestaubsauger und anschließender Grundierung schafft optimale Voraussetzungen für die folgenden Arbeitsschritte.

Die lückenlose Verklebung aller Anschlüsse und Durchdringungen erfordert besondere Sorgfalt und Erfahrung. Jede noch so kleine Unterbrechung kann später zu großflächigen Durchfeuchtungen führen. Spezielle Dichtbänder, Manschetten und Formteile helfen bei der professionellen Detailausbildung und gewährleisten langfristige Dichtigkeit.

Eine Schutzlage über der fertigen Abdichtung verhindert Beschädigungen beim Estricheinbau und sollte bei empfindlichen Systemen grundsätzlich vorgesehen werden. Diese kann aus Vlies, dünnen Hartschaumplatten oder speziellen Schutzfolien bestehen. Die geringen Mehrkosten stehen in keinem Verhältnis zum Risiko späterer Reparaturen.

Qualitätskontrolle und Abnahme

Die Qualitätskontrolle durch erfahrene Fachbetriebe sichert die dauerhafte Abdichtungswirkung und sollte in kritischen Bereichen unbedingt eingeplant werden. Professionelle Kontrolleure erkennen potenzielle Schwachstellen bereits während der Ausführung und können rechtzeitig Korrekturen veranlassen.

Moderne Prüfverfahren wie die elektrische Durchgangsprüfung oder Infrarot-Thermografie ermöglichen eine lückenlose Kontrolle der Abdichtungsqualität. Diese Methoden decken auch kleinste Fehlstellen auf, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Eine dokumentierte Qualitätsprüfung bietet zudem rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten.

Tipp: 

Zusätzlich zur professionellen Qualitätskontrolle lohnt es sich, auch nach der Abnahme regelmäßige Wartungs- und Sichtprüfungen durchzuführen. So können Schäden durch Witterung, Alterung oder mechanische Einflüsse früh erkannt und behoben werden. Besonders bei erdberührten Bauteilen ist eine wiederkehrende Überprüfung empfehlenswert, um die Abdichtungswirkung langfristig zu sichern und teure Folgeschäden zu vermeiden.

Anschlüsse und Details richtig ausführen

Wandanschlüsse müssen mindestens 15 cm über die geplante Estrichoberkante an der Wand hochgezogen werden, um seitliches Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Diese Aufkantung wird später durch Putz oder Sockelleisten verdeckt, bildet aber eine unsichtbare Barriere gegen Spritzwasser und Reinigungsfeuchtigkeit.

Ecken und Kanten stellen besonders kritische Bereiche dar, da hier Spannungen auftreten und sich Risse bilden können. Die Abdichtung muss an den Wänden sorgfältig ausgeführt und hochgezogen werden, um gemeinsam mit der Bodenplatte eine wasserdichte Wanne zu bilden, die das Eindringen von Feuchtigkeit zuverlässig verhindert. Zusätzliche Abdichtungsstreifen oder vorgefertigte Eckstücke verstärken diese Bereiche und gewährleisten dauerhafte Dichtigkeit – auch bei Gebäudebewegungen.

Rohrdurchführungen erfordern spezielle Manschetten oder Durchführungselemente, die bewegungsausgleichend wirken und auch bei Setzungen oder Temperaturschwankungen dicht bleiben. Standard-Silikon reicht hier nicht aus, da es unter Dauerbelastung versprödet und undicht wird.

Dehnfugen im Estrich dürfen die Abdichtung nicht unterbrechen, sondern müssen mit speziellen Fugenprofilen überbrückt werden. Diese Profile folgen den Bewegungen des Estrichs, ohne die darunterliegende Sperrschicht zu beschädigen. Eine fachgerechte Fugenausbildung ist besonders bei großflächigen Estrichen unverzichtbar.

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Kosten und Wirtschaftlichkeit der Estrichabdichtung

Die Investition in professionelle Estrichabdichtung amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren durch vermiedene Folgeschäden. Eine realistische Kostenbetrachtung sollte aber die folgenden Kostenarten berücksichtigt:

  • Materialkosten,
  • Arbeitszeit,
  • Detailausbildung und
  • eventuelle Nebenarbeiten.

Insbesondere die benötigten Mengen an Abdichtungsmaterialien stellen einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Bei den oben beschriebenen Abdichtungsmaterialien PE-Folien, Bitumenabdichtung und Flüssigabdichtungen ist von folgenden Kosten auszugehen:

  1. 1
    PE-Folien kosten etwa 2 bis 4 Euro pro Quadratmeter inklusive Material und einfacher Verlegung. Diese Lösung eignet sich für Standardanwendungen in Wohnbereichen ohne hohe Wasserbelastung. Die niedrigen Kosten machen PE-Abdichtungen zur ersten Wahl bei kostensensitiven Projekten.
  2. 2
    Bitumenabdichtung schlägt mit 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter zu Buche, bietet dafür aber deutlich höhere Sicherheit und Langlebigkeit. Für Kellerbereiche, Garagen oder gewerblich genutzte Flächen ist diese Investition meist gerechtfertigt. Die robusten Materialien verkraften auch mechanische Belastungen ohne Schäden.
  3. 3
    Flüssigabdichtungen kosten zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter, punkten aber durch ihre Vielseitigkeit und Detailsicherheit. Bei komplexen Geometrien oder schwer zugänglichen Bereichen können sie trotz höherer Materialkosten die wirtschaftlichste Lösung darstellen.

Langfristige Wirtschaftlichkeit

Nachträgliche Sanierung kostet das Fünf- bis Zehnfache der präventiven Abdichtung, da neben der eigentlichen Reparatur auch Demontage, Entsorgung und Wiederherstellung anfallen. Hinzu kommen oft monatelange Nutzungsausfälle und mögliche Folgeschäden an anderen Bauteilen.

Die Lebensdauer professioneller Abdichtungssysteme liegt bei ordnungsgemäßer Ausführung zwischen 30 und 50 Jahren. Umgerechnet auf die jährlichen Kosten ergeben sich selbst bei hochwertigen Systemen nur wenige Euro pro Quadratmeter. Diese Rechnung zeigt deutlich die Wirtschaftlichkeit präventiver Maßnahmen.

AbdichtungstypMaterialkosten (€/m²)Lebensdauer (Jahre)Jährliche Kosten (€/m²)
PE-Folie 2-420-30 0,10-0,20
Bitumenbahn 8-15 30-40 0,20-0,50
Flüssigabdichtung 15-25 25-35 0,45-1,00
Dichtschlämme 10-18 25-40 0,25-0,72

Versicherungsrechtliche Aspekte verstärken die Bedeutung normgerechter Abdichtung zusätzlich. Viele Versicherer kürzen Leistungen oder verweigern Schadenersatz, wenn nachweislich gegen anerkannte Regeln der Technik verstoßen wurde. Eine fachgerechte Abdichtung nach DIN 18533 bietet auch rechtliche Sicherheit.

Achtung! 

Die steigenden Anforderungen an Energieeffizienz und Wohnkomfort machen professionelle Feuchteschutzmaßnahmen zunehmend unverzichtbar. Moderne Gebäude mit dichter Gebäudehülle reagieren besonders empfindlich auf Feuchtequellen im Inneren. Eine zuverlässige Estrichabdichtung ist daher nicht nur Schutz vor Bauschäden, sondern auch Voraussetzung für gesundes Wohnen. 

Fazit: Investition in dauerhaften Feuchteschutz

Estrich abdichten ist eine komplexe Aufgabe, die fundiertes Fachwissen und sorgfältige Ausführung erfordert. Die richtige Bauweise und die Auswahl passender Produkte für die Abdichtung der Bodenplatte und des Bodenbelags leisten einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Feuchteschutz. Allerdings hängt die Wahl des richtigen Materials von zahlreichen Faktoren ab. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Abdichtung unter Estrich fachgerecht auszuführen – von Dampfsperren über spezielle Abdichtungsprodukte bis hin zu innovativen Systemen. Das Thema nachhaltiger Feuchteschutz steht dabei im Fokus, um Bauschäden langfristig zu vermeiden. Die Investition in professionelle Abdichtung zahlt sich allerdings langfristig immer aus. Für Laien empfiehlt sich die Beauftragung erfahrener Fachbetriebe, da bereits kleine Fehler bei der Ausführung die gesamte Abdichtungswirkung zunichtemachen können. Professionelle Planer und Ausführende kennen die kritischen Details und können auch bei schwierigen Randbedingungen dauerhafte Lösungen realisieren.

Geschäftsführender Gesellschafter der RONETEC Abdichtungstechnik GmbH

Nenad Veljkovic ist Geschäftsführer der RONETEC Abdichtungstechnik GmbH und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Bauwesen und in der Sanierungstechnik. Mit seiner Firma hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Hausbesitzern und Mietern durch innovative Abdichtungsverfahren sowie fundierte Aufklärung dabei zu helfen, Feuchtigkeitsschäden frühzeitig zu erkennen, richtig einzuschätzen und nachhaltig zu beheben.

Auf der Website der RONETEC Abdichtungstechnik GmbH vermittelt er praxisnahes Wissen rund um typische Schadensbilder, moderne Abdichtungsmethoden und effektive Sanierungslösungen – immer mit dem Ziel, den Wert und die Bausubstanz von Immobilien langfristig zu erhalten.

Mit einem Abschluss als Diplom-Ingenieur im Bauwesen und einem MBA in Strategischem Management bringt Nenad Veljkovic sowohl technische Expertise als auch unternehmerische Weitsicht in seine Arbeit ein. Gemeinsam mit seinem Team steht er für zuverlässige Diagnostik, transparente Beratung und nachhaltige Sanierung auf höchstem Niveau.

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