Das Wichtigste auf einen Blick
Wie tief muss eine Drainage verlegt werden?
Eine der ersten Fragen, die bei der Verlegung einer Drainage auftaucht, ist die nach der richtigen Tiefe. Um eine effektive Entwässerung zu gewährleisten, sollte die Drainage mindestens 80 Zentimeter tief verlegt werden. Dies stellt sicher, dass das Drainagesystem tief genug ist, um das überschüssige Wasser abzuleiten und Feuchtigkeitsschäden zu minimieren.
Speziell bei Gebäuden ist es aber dabei wichtig, dass der höchste Punkt des Drainagerohres 20 bis 30 Zentimeter unter der Fundamentoberkante liegt. Diese Tiefe sorgt dafür, dass das Wasser unterhalb der Bodenplatte abgeführt wird und somit keinen Schaden am Bauwerk anrichtet. Eine Drainage unter einem Haus erfordert besondere Aufmerksamkeit, da hier die Sicherheit des Gebäudes auf dem Spiel steht.
Achtung!
Die korrekte Tiefe ist entscheidend, um nicht nur Feuchtigkeitsschäden, sondern auch mögliche strukturelle Schäden am Gebäude zu verhindern. Sie stellt sicher, dass das Drainagesystem effizient arbeitet und das Regenwasser sowie das Grundwasser zuverlässig ableitet.
Faktoren, die die Tiefe beeinflussen
Die Tiefe der Drainage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welche das sind, zeigen wir Ihnen im Folgenden auf:
Einer der wichtigsten ist die Bodenbeschaffenheit. Die Versickerungsrate des Bodens sollte über 0,03 cm/min liegen, um eine Drainage in Erwägung zu ziehen. Ein Versickerungstest kann dabei helfen, die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens zu bestimmen und die optimale Tiefe der Drainage festzulegen.
Ein weiterer Faktor ist der Grundwasserstand. Der tiefste Punkt der Drainage sollte mindestens 20 Zentimeter unter der Fundamentoberkante liegen, um sicherzustellen, dass das Grundwasser effizient abgeführt wird. Feuchte Wände im Keller können die Bausubstanz schädigen und das Raumklima negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Drainagerohre so zu verlegen, dass sie das Wasser zuverlässig ableiten.
Schließlich spielt auch die Größe der zu entwässernden Fläche eine Rolle. Ein Bodengutachten liefert die notwendigen Werte zur Dimensionierung einer Rigole und hilft dabei, die optimale Tiefe und Größe der Drainage festzulegen. So kann sichergestellt werden, dass das Drainagesystem den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Standorts entspricht.
Genehmigungen und Vorschriften
Bevor mit der Verlegung einer Drainage begonnen wird, ist es wichtig, sich über die notwendigen Genehmigungen und Vorschriften zu informieren. In Deutschland variieren die gesetzlichen Vorgaben je nach Bundesland, da sie in den Landesbauordnungen festgelegt sind. Dabei gelten Dainagen als bauliche Anlagen und können insbesondere dann genehmigungspflichtig sein, wenn sie das Abführen von Grundwasser betreffen.
Für die Genehmigung sind in der Regel die Bauämter und Wasserbehörden verantwortlich. Es ist ratsam, sich bei der zuständigen Behörde zu informieren, um herauszufinden, ob eine Genehmigung erforderlich ist. In Wasserschutzgebieten ist in der Regel eine Genehmigung durch die zuständige Wasserbehörde notwendig.
Bei der Einleitung von Wasser aus der Drainage in die Kanalisation ist ebenfalls eine Genehmigung erforderlich. Es können Auflagen erteilt werden, um umweltschädliche Effekte zu minimieren. Eine gründliche Vorbereitung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sind entscheidend, um Probleme zu vermeiden und die Drainage korrekt zu installieren.

Der Graben wird in passender Tiefe ausgehoben – wichtig für eine effektive Drainageinstallation
Versickerungstest durchführen
Ein Versickerungstest ist unerlässlich, um festzustellen, ob eine Drainage notwendig ist und welche Tiefe sie haben sollte. Der Test beginnt mit dem Graben einer etwa 40 cm x 40 cm großen und 20 bis 40 cm tiefen Grube. Der Boden um die Grube muss vor der Messung für eine Stunde mit Wasser gesättigt werden.
Die Versickerungsrate wird in Zentimetern pro 30 Minuten gemessen und sollte für eine Drainage mindestens 0,03 cm/min betragen. Um die Rate zu berechnen, addiert man die Wasserstandsveränderungen und teilt durch 30. Ein Wert von weniger als 0,03 cm/min zeigt an, dass eine Drainage möglicherweise sinnvoll ist.
Wenn die Grube vor Ablauf von 30 Minuten vollständig leer ist, deutet dies auf eine zu schnelle Versickerung hin. Eine optimale Versickerungsrate für Drainagen liegt zwischen 0,12 cm und 1 cm/min. Ein solcher Test hilft, die richtige Tiefe und den Bedarf für eine Drainage zu bestimmen.
Graben ausheben
Der nächste Schritt bei der Verlegung einer Drainage ist das Ausheben des Grabens. Der Graben sollte bis zu 30 Zentimeter unter der Fundamentoberkante gegraben werden. Für den Garten wird eine Tiefe von 60 bis 70 Zentimetern empfohlen, während für Obstgärten oder Gemüsebeete eine Tiefe von 80 bis 150 Zentimetern erforderlich ist.
Zum Ausheben des Grabens können Werkzeuge wie ein Spaten oder ein Minibagger verwendet werden. Das Aushubwerkzeug kann je nach Fläche variieren: Ein Spaten ist für kleinere Bereiche geeignet, während ein Minibagger für größere Flächen eingesetzt werden kann.
Achtung!
Es ist wichtig, den Verlauf der Drainage sorgfältig zu planen und dabei auf bestehende Strukturen wie Fundament und Bodenplatte zu achten, um Schäden zu vermeiden. Ein korrekt ausgehobener Graben bildet die Grundlage für eine effiziente Drainageinstallation.
Filtervlies und Kies einlegen
Der nächste Schritt ist das Einlegen von Filtervlies und Kies in den Graben. Das Filtervlies wird über den Graben gelegt, um die Drainage vor Verunreinigungen zu schützen. Es sollte ausreichend überstehen und den Grabenboden vollständig abdecken.
Der Kies wird auf das Filtervlies aufgetragen und sollte eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern erreichen. Beim Füllen des Grabens mit Kies sollte eine Schicht von Sickerkies verwendet werden, um eine effiziente Versickerung zu gewährleisten.
Dieser Schritt ist entscheidend, um eine langfristige Funktionsfähigkeit der Drainage sicherzustellen und Verunreinigungen aus der Drainage zu verhindern.
Drainagerohre verlegen
Nach dem Einlegen von Filtervlies und Kies ist es Zeit, die Drainagerohre zu verlegen. Es muss ein Gefälle von mindestens 0,5 % vom höchsten Punkt eingehalten werden. Dieses Kriterium ist dabei wichtig. Dies gewährleistet, dass das Wasser effizient abfließen kann und die Rohren optimal funktionieren.
Die Drainagerohre sollten in einem Kiesbett mit einem Neigungswinkel von mindestens 2 % verlegt werden. An jeder Ecke des Drainagesystems wird ein T-Stück und ein Revisionsschacht eingebaut, um die Wartung zu erleichtern. Der tiefste Punkt des Systems sollte der Anschluss an den Kanal oder den Sickerschacht sein.
Der Verlauf der Drainage sollte entlang der Grundmauern des Hauses bis zur Versickerungsstelle geplant werden. Eine genaue Wasserwaage zur Kontrolle des Gefälles ist unerlässlich.

Der Graben wird schichtweise mit Kies, umgeschlagenem Filtervlies und wasserdurchlässiger Erde aufgefüllt – so funktioniert die Drainage dauerhaft effizient.
Graben auffüllen und abschließen
Nachdem die Drainagerohre verlegt sind, wird der Graben aufgefüllt. Zunächst wird der Graben mit mindestens 15 cm Kies aufgefüllt. Anschließend wird das Filtervlies umgeschlagen, um eine Verunreinigung des Kieses zu verhindern.
Es ist wichtig, den Graben schichtweise mit Erde zu bedecken und darauf zu achten, dass die Kiesschicht nicht überlastet wird. Der Graben wird schließlich mit wasserdurchlässiger Erde bis oben aufgefüllt.
Die Dämmplatten am Haus sollten bis zu 50 cm hoch verdeckt sein, um zusätzlichen Schutz zu bieten. Diese Schritte stellen sicher, dass die Drainage richtig funktioniert und das Wasser effizient abgeleitet wird.
Häufige Fehler vermeiden
Beim Verlegen einer Drainage können Fehler gemacht werden, die später zu großen Problemen führen:
- 1Häufige Fehler sind ungenaue Arbeiten, die zu Versumpfung führen können. Kleinste Fehler können später zu Wasserschäden in der Umgebung führen, wenn man nicht sorgfältig Drainage verlegen.
- 2Ein Gefälle von 2 bis 3 Prozent sollte eingeplant werden, um die ordnungsgemäße Funktionsweise der Drainage sicherzustellen.
- 3Präzision und Sauberkeit sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Kostenübersicht
Die Kosten für die Verlegung einer Drainage können je nach spezifischen Gegebenheiten stark variieren. Sollten Sie die Drainage in Eigenarbeit verlegen wollen, sind insbesondere Materialkosten einzuplanen und zwar für Materialien wie Vollsickerrohre, Filtervlies, Kies und Revisionsschächte.
Zusätzliche Kosten, wie die für ein Bodengutachten, können bei der Planung der Drainageverlegung anfallen. Die Preise für Sickerschächte variieren und liegen zwischen 120 und 150 Euro.
Drainage im Garten
Die Verlegung einer Drainage im Garten ist besonders wichtig, um Feuchtigkeitsschäden und Staunässe zu verhindern. Die Tiefe der Drainage sollte je nach Nutzung zwischen 30 und 150 cm liegen. Der Aushub für die Drainage sollte beim Rasen zwischen 30 und 50 cm, im Gemüsegarten zwischen 50 und 80 cm und für Obstbäume zwischen 80 und 150 cm tief sein.
Der Abstand zwischen den Drainagerohren im Garten sollte höchstens 5 Meter betragen, um eine effektive Entwässerung zu gewährleisten. Die Drainagerohre können nach Bedarf zugeschnitten und an Ecken oder Richtungsänderungen mit T-Stücken verbunden werden. Ein Rohr kann dabei helfen, die Verbindung zu optimieren. Zudem sollten die Rohre regelmäßig überprüft werden.
Eine Rigole kann verwendet werden, um das Dränwasser zu speichern und anschließend an den Boden abzugeben. Schwere, bindige Böden mit hohem Lehm- und Tonanteil erfordern besonders eine Drainage.
Wartung und Pflege der Drainage
Regelmäßige Inspektionen der Drainagerohre sind wichtig, um sicherzustellen, dass sie nicht durch Ablagerungen oder Schmutz blockiert sind. Die Ansammlung von Schmutz und Ablagerungen erfordert eine regelmäßige Kontrolle, insbesondere wenn das System über mehrere Jahre nicht gewartet wurde.
Eine nicht gewartete Drainage kann verstopfen und somit ihre Hauptfunktion zur Wasserableitung nicht mehr erfüllen. Es ist ratsam, Drainagerohre jährlich durchzuspülen, um die Funktionstüchtigkeit und den ungehinderten Wasserfluss zu gewährleisten. Zudem sollten Drainagerohrs regelmäßig überprüft werden.
Tipp:
Auch die Filtervliese sollten regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie nicht durch Erde oder Schmutz verstopft sind.
Häufig gestellte Fragen
1. Wie viel Erde über Drainage?
2. Wie tief sollte die unterirdische Drainage sein?
3. Welche Faktoren beeinflussen die Tiefe der Drainage?
4. Benötige ich eine Genehmigung für die Verlegung einer Drainage?
5. Wie führe ich einen Versickerungstest durch?
Zusammenfassung
Eine fachgerecht verlegte Drainage ist unerlässlich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden und die Sicherheit von Gebäuden und Gärten zu gewährleisten. Die richtige Tiefe, sorgfältige Planung und Einhaltung der Vorschriften sind entscheidend. Durch regelmäßige Wartung und Pflege kann die Lebensdauer der Drainage verlängert werden. Lassen Sie uns aktiv werden und dafür sorgen, dass unsere Häuser und Gärten vor Feuchtigkeitsschäden geschützt sind.